Der Merkurstab | Januar/Februar 2018 | 16,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | „Jedes Organ hat sein bestimmtes, spezifisches Geschmackserlebnis“. Bitterstoffe im Licht der Anthroposophie und der neuesten Forschung Every organ has its own specific taste experience – Bitter principles in the light of anthroposophy and the most recent researches |
Autoren | Manfred Kohlhase, Ute Wölfle, Markus Sommer, Christoph Mathis Schempp |
Seiten | 013-022 |
Volume | 71 |
Zusammenfassung
Nach einem Hinweis Rudolf Steiners werden in der
Anthroposophischen Medizin Bitterstoffe schon lange
bei der Therapie des Asthma bronchiale eingesetzt.
Vor wenigen Jahren wurde nachgewiesen, dass in der
Lunge Bitterstoff-Rezeptoren vorhanden sind und
dass deren Aktivierung zu einer Bronchodilatation
führt. In der Folge wurden viele neue Erkenntnisse zu
den Bitterstoff-Rezeptoren gewonnen, die in überraschender
Weise die Angaben Rudolf Steiners, dass das
Schmecken sich durch den ganzen Organismus fortsetzt,
zu bestätigen scheinen. So wurden in den letzten
Jahren Bitterstoff-Rezeptoren außer in den Geschmacksknospen
der Zunge im gesamten Verdauungstrakt
und in nahezu allen anderen extraintestinalen
Organen nachgewiesen. In diesem Beitrag werden
geschichtliche, pharmazeutische, medizinische
und neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse
zu den Bitterstoffen und Bitterstoff-Rezeptoren den
geisteswissenschaftlichen Aussagen Rudolf Steiners
zum Schmecken gegenübergestellt und Perspektiven
für die Therapie aufgezeigt.
Abstract
Following a suggestion made by Rudolf Steiner, bitter
principles have been used for a long time in anthroposophic
medicine to treat asthma. A few years ago it
was shown that receptors for bitter principles in the
lung cause bronchodilation if activated. Many more
details on bitter receptors were then discovered
which were in accord with the information given by
Rudolf Steiner and appear to substantiate his statement
that tasting continues on throughout the body.
In recent years, for instance, bitter receptors were
found not only in the taste buds on the tongue but
throughout the digestive tract and in almost all other
extraintestinal organs. In this paper historical, pharmaceutical,
medical and the most recent scientific
discoveries relating to bitter principles and bitter
receptors are compared with Rudolf Steiner’s spiritualscientific
statements on taste and prospects for treatment
considered.