Der Merkurstab | September/Oktober 2022 | 18,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Quo vadis, Chirurgie? Quo vadis, surgery? |
Autoren | Florian Glaser, Sonny Jung, Friedrich Edelhäuser |
Seiten | 272-278 |
Volume | 75 |
Zusammenfassung
Die Geschichte der Chirurgie wird in den letzten 20–30 Jahren durch vier große Themen bestimmt. Dabei
handelt es sich um die Minimalisierung des Traumas,
die Individualisierung der Therapie, die Einbeziehung
anderer Fachdisziplinen im Sinne der Interdisziplinarität
und die zunehmende Technisierung. Für alle diese
Themen werden Beispiele genannt in der Absicht, die
moderne Chirurgie gegenüber der Vergangenheit abzugrenzen
und zu zeigen, dass eine tatsächliche Weiterentwicklung
stattgefunden hat.
Verknüpft werden die verschiedenen Themen mit den
Möglichkeiten der Anthroposophischen Medizin, vertiefend
und gewissermaßen vermenschlichend in die
Entwicklung einzugreifen. Es kann gezeigt werden,
dass in der modernen Chirurgie auf einer zunächst
mehr unbewussten Art und Weise die Realität der
über das Physische hinausgehenden Wesensglieder
des Menschen – die Ebene des Lebendigen, die Ebene
des Seelisch-Empfindungsmäßigen und die Ebene der
geistigen und körperlichen Individualität – die Grundlage
bilden, auf der die chirurgischen Entwicklungen
stattfinden können. Die therapeutischen Möglichkeiten
der Anthroposophischen Medizin werden damit
in Zusammenhang gebracht.
Abstract
The history of surgery in the last 20–30 years has been
determined by four big topics. These are the minimalisation
of the perioperative trauma, the individualisation
of therapy, the inclusion of other disciplines in the
sense of interdisciplinarity and increasing mechanisation.
Examples are given for all these topics with the intention
of distinguishing modern surgery from the
past and showing that real further development has
taken place. The various topics are linked with the possibilities
of Anthroposophic Medicine to intervene in
the development in a deepening and, to a certain extent,
humanising way. It can be shown that in modern
surgery, in an initially more unconscious way, the reality
of the human being’s essential elements beyond the
physical – the level of the living, the level of the soulsentient,
the level of the spiritual and physical individuality
– form the basis on which surgical developments
can take place. The therapeutic possibilities of
Anthroposophic Medicine are related to this.