Der Merkurstab | September/Oktober 2018 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Das pränatale Elterngespräch bei angeborenen Fehlbildungen in der Kinderchirurgie Prenatal talk with parents in cases of congenital anomalies in paediatric surgery |
Autor | Roland Böhm |
Seiten | 373-382 |
Volume | 71 |
Zusammenfassung
In Deutschland werden pro Jahr ca. 49.000 Kinder mit einer schwerwiegenden Fehlbildung geboren. 64 Neugeborene mit einer angeborenen Fehlbildung der Speiseröhre, des Zwerchfells, der Lunge, der Bauchwand und des Rückenmarks wurden in den Jahren 2015 bis 2017 in der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universität Leipzig operiert. Bei fast allen diesen Kindern (94 %) wurden diese Fehlbildungen bereits in der Pränataldiagnostik erkannt. In einem ausführlichen Gespräch zwischen den werdenden Eltern und den Ärzten, welche das Kind nach der Geburt betreuen, werden diese Fehlbildungen erläutert und die Therapieoptionen dargestellt. Dieses Aufklärungsgespräch ist für den weiteren Verlauf von hoher Bedeutung. Es kann verunsicherten Eltern Rückhalt und Zuversicht vermitteln. Am Beispiel der Ösophagusatresie und der Gastroschisis sollen das Prinzip dieser Fehlbildungen exemplarisch dargestellt und aus anthroposophischer Sicht beleuchtet werden. Die Möglichkeiten zur Gestaltung des pränatalen Elterngesprächs werden anschließend dargestellt.
Abstract
In Germany about 49.000 infants are born with a severe anomaly each year. 46 neonates with congenital anomalies of the oesophagus, diaphragm, lung, abdominal wall and spinal marrow were surgically treated at Leipzig University Children’s Hospital from 2015 to 2017. In almost all these cases (94 %), the anomalies were diagnosed prenatally. In an extensive talk between the parents-to-be and the physicians who would be caring for the infant after birth the anomalies were explained and treatment options discussed. This talk and the information provided are of great importance for future developments. It can give parents support and confidence. Oesophageal atresia and gastroschisis serve as examples to illustrate the principle of these anomalies and the anthroposophical view taken. Possible ways of arranging this talk with the parents are considered in conclusion.