Der Merkurstab | Mai/Juni 2019 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Lernen in der Praxis – Der Königsweg in den Arztberuf? Learning by doing – The royal road to medical proficiency |
Autor | Götz Fabry |
Seiten | 168-173 |
Volume | 72 |
Zusammenfassung
Neben dem formalen Lernen in Vorlesungen, Seminaren
und Kursen spielt in der ärztlichen Ausbildung das
informelle Lernen in der klinischen Praxis eine zentrale
Rolle. Was die Studierenden während ihres Krankenpflegepraktikums,
während der Famulaturen oder im
Praktischen Jahr lernen, ist allerdings meist nicht genau
definiert. Außerdem ist offen, wie eigentlich das
Lernen in der Praxis genau erfolgt, welche Faktoren
es fördern oder auch behindern können.
Vor diesem Hintergrund werden in diesem Beitrag
einige theoretische Überlegungen zur Bedeutung der
Praxis in der ärztlichen Ausbildung angestellt. Außerdem
werden mit dem Lernen in Handlungsgemeinschaften
und dem Lernen am Modell zwei wichtige
Theorien für das Lernen in der Praxis diskutiert.
Als wichtige Erkenntnis ergibt sich dabei, dass nicht
nur die individuellen Voraussetzungen der Lernenden
entscheidenden Einfluss auf die Qualität und den
Umfang des Lernerfolgs haben, sondern auch verschiedene
Faktoren der Lernumgebung, vor allem
die sozialen.
Abstract
In addition to formal learning in lectures, tutorials
and courses, informal learning in clinical practice plays
a central role in medical training. The things which
students learn in nursing practice, medical visitations
of a hospital or their practical year cannot be clearly
defined. It is also not clear how learning by doing
actually happens, what factors may help or hinder it.
Against this background theoretical reflections are
made in this paper concerning the importance of
hands-on practice in medical training. Learning in
communities of action and learning from models,
two important theories for learning by doing, are also
discussed. An important insight gained is that the
quality and degree of success greatly depends not
only on the learners’ prior knowledge and experience
but also on various factors, especially social ones, of
the learning Environment.