Der Merkurstab | Sonderheft 2001 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Ein anthroposophisches Therapiekonzept für entzündlich-rheumatische Erkrankungen - Ergebnisse einer zweijährigen Pilotstudie - |
Autoren | Ludger Simon, Christian Gärtner, Hans-Christoph Kümmell, Michael Schulte |
Seiten | 60-70 |
Zusammenfassung
18 nicht ausgewählte Patienten mit chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen - darunter 10 mit einer gesicherten chronischen Polyarthritis - wurden in einer prospektiven offenen unkontrollierten Beobachtungsstudie nach den Prinzipien der anthroposophischen Therapierichtung behandelt und über eine mittlere Beobachtungszeit von 12 Monaten verfolgt. Als Hauptzielvariablen dienten die lokale und systemische Entzündungsaktivität (Gelenkindex, CRP i. S.), psychische Befindlichkeit und funktionelle Kapazität (MOPO-Fragebogen). Die Therapie bestand im wesentlichen in einer individuell für den Einzelfall entwickelten Kombination anthroposophischer Arzneimittel pflanzlicher, mineralischer und tierischer Herkunft, unter Einschluß spezieller äußerer Anwendungen, heileurythmischer und meist auch krankengymnastischer Bewegungstherapie sowie diätetischer und kunsttherapeutischer Verfahren. In der Gesamtbeurteilung des geschilderten Therapiekonzeptes über die im Mittel einjährige Beobachtungszeit wurde bei allen Patienten eine wesentliche subjektive und objektive Besserung der systemischen und lokalen Entzündungsaktivität, der funktionellen Kapazität, des Beschwerdebildes und Allgemeinbefindens einschließlich krankheitsbezogener psychosozialer Phänomene wie Depressivität, Ängstlichkeit, sozialer Rückzug erzielt. Dabei konnte auf gelenkinvasive Strategien vollständig, auf den Einsatz konventioneller langwirkender Antirheumatika und NSAR weitgehend verzichtet bzw. deren Dosis erheblich reduziert werden.