Der Merkurstab | Januar/Februar 2008 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Eine nicht-randomisierte Studie zur Behandlung des apoplektischen Insults mit einem anthroposophischen Kompositionsmittel Naja comp A non-randomized trial in treating cerebrovascular accident with the anthroposophical Naja comp. preparation |
Autor | Johannes Wilkens |
Seiten | 54-62 |
Volume | 61 |
Zusammenfassung
Dargestellt werden die Ergebnisse einer prospektiven bizentrischen Anwendungsbeobachtungsstudie zum Apoplex aus dem Jahre 2002 an zwei bayrischen geriatrischen Rehabilitationskliniken. Untersucht wurde der Einfluss einer ergänzenden homöopathisch-anthroposophischen Medikation mit Schwerpunkt auf den Schlangengiften (Naja comp) auf den Therapieerfolg bei Patienten, die einen apoplektischen Insult (ischämisch oder auch intracerebrale Blutung) erlitten hatten und mit dieser Hauptdiagnose behandelt wurden. Der Therapieerfolg wurde über die Verbesserung im Barthelindex in quantifizierter Form erfasst. In die Studie eingeschlossen werden konnten insgesamt 360 Patienten (205 Bad Griesbach, 155 Bad Steben). Die Basisdaten (Alter, Geschlecht, Dauer der Behandlung, Schwere der Erkrankung) waren dabei in etwa vergleichbar.
Sowohl in Bad Griessbach wie auch in Bad Steben war im homöopathisch-anthroposophisch behandelten Arm jeweils eine Verbesserung im Barthel-Index zu erkennen. Diese war unter der alleinigen Medikation mit Naja comp eher gering und stieg mit der zunehmenden Differenzierung durch (weitere) homöopathische Medikamente.
Deutliche Vorteile einer Therapie mit Naja comp. sind vor allem bei den Patienten erkennbar, deren Schlaganfall mehr als 20 Tage zurückliegt. Hier zeigte sich der Gewinn im Barthel-Index doppelt so groß wie in der Kontrollgruppe.
Auffallend war die deutliche Reduktion von Herz-Kreislauf-Komplikationen unter der anthroposophisch-homöopathischen Medikation. Damit lag der vielleicht größte Nutzen dieses Therapiekonzeptes für den Patienten in der sekundären Prävention von Herz-Kreislauf-Komplikationen – eine Wirksamkeit, die nur in Form einer klinischen Studie erfassbar wird (vergleiche auch die ähnlichen Ergebnisse der Kulmbacher Arnica-Studie, Schaubild 1), denn sie zeigt sich nur indirekt, als dasjenige, was nicht eintritt, und nicht in Form einer klinischen Phänomenologie, die der ärztlichen Erkenntnis am Einzelfall zugänglich ist.
Abstract
A prospective trial at two Bavarian geriatric rehabilitation units in 2002. The effect of supplementary homoeopathic/anthroposophical medication with snake venoms (Naja comp.) on treatment outcome for patients who had suffered a stroke (ischaemic or intracerebral haemorrhage) and were treated for this as the main diagnosis. Outcome was quantified using the Barthel index. A total of 360 patients (205 in Bad Griesbach, 155 in Bad Steben) were included. Their basic data (age, sex, duration of treatment, severity of the condition) were approximately comparable.
In both units, the arm for homoeopathic/anthroposophical treatment showed an improved Barthel index. This was on the low side with Naja comp. only, and rose with increasing differentiation using (further) homoeopathic medicines.
Distinct benefits of treatment with Naja comp. were seen above all in patients whose stroke had occurred more than 20 days earlier. Here the gain in the Barthel index was twice that seen in the control group.
Cardiovascular complications were markedly reduced with anthroposophical/homoeopathic medication. Perhaps the greatest benefit of this treatment strategy was therefore secondary prevention of such complications—an effect which can only be assessed in a clinical trial (compare similar results seen in the Arnica trial in Kulmbach). It is only indirectly apparent as something which does not happen, rather than a clinical phenomenology evident to medical insight in the individual case.